Am 11. Oktober ging es beim "ZUKUNFTSTAG Evangelisch in Nürnberg" im Sophiensaal des Lorenzer Pfarrhofes um die Entwicklung von Kirche in Zeiten von steigenden Kirchenaustrittszahlen und gleichzeitig schwindenden Ressourcen. Im Zentrum stand die Frage: Wie können und wie wollen wir in Zukunft Kirche sein?
Eingeladen zum Zukunftstag wurden die neu gewählten Kirchenvorstände in Nürnberg, die in ihren Gemeinden mit ihren Entscheidungen die Veränderungen in der evangelischen Kirche in den kommenden Jahren begleiten werden.
Unter Moderation von Stadtdekan Dr. Jürgen Körnlein und Christine Ursel, Leiterin des forum erwachsenenbildung - evang. bildungswerk nürnberg e.V., startete der Zukunftstag mit einer dynamischen Vorstellung des Tagungsprogrammes.
Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern und Oberkirchenrat Florian Baier, zwei Fachleute der Kirchenleitung in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, gaben anschließend Impulse zu den Rahmenbedingungen der Evangelischen Kirche in Nürnberg. Im Fokus standen dabei: Mitgliederentwicklung, Finanzen, kirchliche Gebäude, Personal und die Prozesse der bayerischen Landeskirche, damit umzugehen.
Beim darauf folgenden Podium ging es dann um die Frage "Auf den Punkt gebracht – Was würden Sie uns Nürnberger:innen ins Stammbuch schreiben?"
Die Keynote-Speech "Wie machen's andere..." hielt Dr. Steffen Bauer, Spezialist in Veränderungsprozessen in der Kirche mit EKD-weiter Erfahrung. Aufbauend auf den Prozess "Profil und Konzentration" (2017 bis 2019) sei in Sachen Kirchenentwicklung in Nürnberg bereits viel getan worden, lobte er. Neue kreative Formen von Kirche würden erfolgreich erprobt und von der Kirchenleitung auch zugelassen, ermöglicht und unterstützt.
Beim Thema "Ressourcensteuerung" stünden die Zeichen klar auf Teambildung: Mit Regio-Lokaler Zusammenarbeit beim Personal, Gebäuden, Profilen und einem Verwaltungsumbau zur Entlastung von Haupt- und Ehrenamtlichen. Bei aller strukturellen Konzentration stelle sich die Frage, wie Gemeinde jenseits des Verständnisses als Körperschaft des öffentlichen Rechts gelebt werden könne.
Die Teilnehmenden des Zukunftstages nutzten im Anschluss die Gelegenheit mit dem Referenten Dr. Steffen Bauer über ihre Fragen und Themen ins Gespräch zu kommen, bevor Dekanin Britta Müller vorstellte, was auf Dekanatsebene bereits konkret im "Change"-Prozess passiert ist und wie mit den Herausforderungen weiter gut umgegangen werden kann.
Nach der Mittagspause waren dann die Teilnehmenden gefragt in zehn Einzelgruppen ihre Ideen einzubringen, wie "Evangelisch in Nürnberg 2030", also die Evangelische Kirche in Nürnberg angesichts der Reduktionen aussehen kann. Anschließend wurden die Ergebnisse vorgestellt - auch mit dem persönlichen Auftrag an die Teilnehmenden, welche Vorhaben weiter verfolgt werden können und welche ersten Schritte dazu notwendig sind.
Insgesamt nahmen 140 Haupt- und Ehrenamtliche am Zukunftstag 2025 teil.